Jürgen Scheurer Jürgen Scheurer | Dienstag 6. August 2024 | Als PDF herunterladen

Große Kreisstadt bekommt Sonnenstrom aus einem dezentralen Dachkraftwerk

Wirsol Roof Solutions hat Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 587 Kilowatt peak auf acht öffentlichen Gebäuden der Stadt Waghäusel installiert

    Waghäusel. Auf acht Dächern öffentlicher Gebäude der Großen Kreisstadt hat der einheimische PV-Dienstleister Wirsol Roof Solutions moderne Photovoltaikanlagen installiert. Die Anlagen wurden im Rahmen eines Pachtmodells errichtet. Mit einer Gesamtleistung von 587 Kilowatt peak erzeugen die PV-Anlagen so viel Strom wie ein kleines Kraftwerk.


    Den Auftakt des Photovoltaikausbaus machten vor einigen Wochen die Solardächer auf dem Treffpunkt WaWiKi und auf dem Friedhofgebäude im Stadtteil Wiesental. Insgesamt wurden für diese und weitere sechs Anlagen 1.432 Photovoltaikmodule verbaut. Diese können rund 630.300 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Durch den zusammengefassten Eigenverbrauch der Gebäude von 133.886 Kilowattstunden entsteht ein Überschuss von 496.419 Kilowattstunden, der in das Stromnetz eingespeist werden kann. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur klimafreundlichen lokalen Stromversorgung. Durch die PV-Anlagen auf den kommunalen Dächern können jährlich über 294 Tonnen CO2 eingespart. Ergänzt werden die Anlagen durch Batteriespeicher mit einer Kapazität von insgesamt 192 Kilowattstunden. Sie erhöhen die Wirtschaftlichkeit und sorgen für eine höhere Versorgungszuverlässigkeit.


    „Wir haben die Stadt mit unserem Expertenwissen im Vorfeld der Anlagenplanung bereits tatkräftig unterstützt. Vor allem die statischen Gegebenheiten und die vor Ort vorgefundenen Strukturen der Elektroinstallationen waren zum Teil sehr komplex. Wir haben uns in unserer Heimatstadt überdurchschnittlich engagiert. Die Stadt erzielt mit den Anlagen die maximalen Vorteile bei Wirtschaftlichkeit und Stromerzeugungskapazität für sich und die Bürgerschaft“, erklärt Johannes Groß, Geschäftsführer der Wirsol Roof Solutions.

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PV-Anlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses in Wiesental – Foto: Steffen Hoffner (Spacemedia)



    „Unser Pachtmodell ist für Kommunen wirtschaftlich besonders attraktiv und steht auch anderen Städten und Gemeinden offen, die den Photovoltaikausbau voranbringen wollen“, so Johannes Groß weiter.


    Die größte Photovoltaikfläche entstand auf dem Dach der Kindergrippe Nesthäkchen in Kirrlach. Dort wurde 382 Photovoltaik-Module installiert. Auch der Kindergarten Regenbogenland wird künftig mit einer eigenen PV-Anlage versorgt. Darüber hinaus wurden die Wilhelm-Busch-Schule, sowie die Turnhalle der Bolandenschule I von Wirsol mit PV-Anlagen ausgestattet und so künftig mit Ökostrom vom eigenen Dach versorgt. Das gleiche gilt für das Arbeitsamt und das Feuerwehrhaus in Wiesental. Auch diese Gebäude sind Bestandteil dieses kommunalen Photovoltaik-Projekts.


    „Als heißeste Stadt Deutschlands sehen wir uns noch mehr als andere gefordert, etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Mit den acht PV-Anlagen auf kommunalen Dächern machen einen deutlichen Schritt in Richtung klimaneutrale Energieerzeugung für unsere eigenen Liegenschaften. Wir hatten hier noch Nachholbedarf. Die Zusammenarbeit mit Wirsol hat sich sehr gut gestaltet, so konnten wir gemeinsam eine Solarinitiative starten. Wirsol hat die Anlagen gebaut und wird sie betreiben. Mit verschiedenen Solarprojekten werden wir auf diesem Weg auch in Zukunft vorangehen“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Deuschle.


    Kostenvorteile für die Stadt und wichtiger Wirtschaftsfaktor


    Über die wirtschaftlichen Faktoren hinaus leisten die beiden Partner durch die Einspeisung von Stromüberschüssen und die CO2-Reduktion einen großen Beitrag zum Gemeinwohl. Die Stadt Waghäusel erzielt durch das Pachtmodell jährliche Pachteinnahmen für die Dächer und profitiert von den deutlich sinkenden Strombeschaffungskosten für die jeweiligen Einrichtungen durch einen günstigen Strompreis. Die bisher bezahlten Strompreise lagen dagegen sogar über üblichen Privatkundenkonditionen. Für die Kommune fallen weder Planungs- noch Investitionskosten an und die Stadtkasse hat künftig einen hohen fünfstelligen Betrag zusätzlich zur Verfügung. Durch die Zusammenarbeit der Stadt mit Wirsol als örtlichem Anbieter bleibt künftig die komplette Wertschöpfung der Anlagen in der Stadt.

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PV-Anlage auf dem Dach des Kindergarten Regenbogenland – Foto: Steffen Hoffner (Spacemedia)





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